Montag 26. Feb 18:30
Journalist*innen in Haft - Türkische Zivilgesellschaft unter Druck
Eine Veranstaltung von AGORA bewegt e.V. in Kooperation mit Amnesty International Darmstadt

Unsere beiden Rezitatoren, die aus dem neuen Buch von Deniz Yücel "wir sind ja nicht zum Spass hier" lasen

Gerhard Kraus Türkeiexperte von Amnesty International Würzburg, der einen Überblick über die derzeitige Menschenrechtssituation in der Türkei gab
Gut ein Jahr war der deutsche WELT Journalist Deniz Yücel in der Türkei in U-Haft, ohne dass eine Anklageschrift vorlag. Nun wurde er plötzlich freigelassen und konnte sofort ausreisen. Bis heute ist ihm nicht klar, weswegen er angeklagt werden sollte, aber die Türkei droht ihm mit 18 Jahren Haft. Ein rechtstaatliches Verfahren sieht anders aus. In Deutschland ist er sicher der bekannteste journalistische Gefangene in der Türkei gewesen, aber es gibt noch über 150 andere Journalist*innen, die in U-Haft sind, hier aber kaum bekannt sind. Umgekehrt ist Deniz Yücel in der Türkei kein sehr bekannter Journalist.
Selbst Amnesty International (AI) ist von der Verhaftungswelle stark betroffen. Zwar wurden zwischenzeitlich die Teilnehmer eines AI Workshops, der im Juli 2017 in der Türkei stattfand, wieder entlassen , aber ihnen drohen weiterhin bei einer Verurteilung bis zu 15 Jahre Haft. Zu den 10 Teilnehmern in Istanbul gehören die Direktorin der türkischen Sektion von Amnesty International, Idil Eser, und der deutsche Trainer Peter Steudtner. Der Vorsitzende von Amnesty Türkei, Taner Kilic, sitzt seit Juli 2017 in U-Haft.
Mit dieser Veranstaltung soll über die aktuelle Lage, aber auch die Hintergründe dieses Handelns der türkischen Regierung, berichtet und diskutiert werden.
Ilkay Yücel (#Free Deniz Initiative) und Gerhard Kraus (AI-Würzburg, Türkei Experte) werden Aktuelles, aber auch Hintergründe zu berichten wissen und haben Vorschläge für Solidaritätsaktionen, die für die Inhaftierten sinnvoll sind.
Darüberhinaus werden auch Texte von Deniz Yücel aus einem ganz neuen von der TAZ Journalistin Doris Akrap herausgegebenem Buch eine nicht unwesentliche Rolle spielen.