Der in New York geborene, jetzt in Portland (Oregon) lebende Musiker John Stowell ist immer wieder in Europa unterwegs. 2022 initiierte Eberhard Petri ein Treffen mit dem Bassisten Norbert Dömling, welches gleich in Form eines Konzertes stattfand. Und das lief ohne Probe auf sehr individuelle Art prima.
Die einzige Absprache, außer der Auswahl der Stücke, war eine Bemerkung von John, der sagte, dass er nichts gegen Walking Bass Linien hat, aber er liebe es, rhythmisch und harmonisch, mit offener Auffassung zu spielen, eher wie ein gemeinsames Gespräch und nicht so sehr fixiert in einer Verteilung der Rollen in Begleiter und Solist. Dies kam der Spielauffassung von Norbert sehr entgegen, denn so liebt er es auch.
Mit dieser Bemerkung von John könnte man schon auch kurz die Musik des Duos beschreiben. Des Weiteren könnte man sie bezeichnen als melodischen Jazz, fein nuanciert, mit federleichtem Rhythmus und harmonischen Überraschungen, in denen die verzweigten Melodien der Improvisationen fern von den ausgetretenen Pfaden dieses Genres entlang führen.
Der bekannte Gitarrist Larry Coryell sagte einst: “John Stowell spielt Jazz, aber er bedient kein einziges Klischee, sondern hat eine unglaubliche Originalität. John ist ein meisterhafter Schöpfer.”
Lothar Trampert schrieb im Gitarre und Bass Magazin: “Dömling’s instrumentales Ausdrucksspektrum ist immer wieder überraschend und seine organische Verbindung bzw. Überleitung von Begleit-Pattern in solistische Passagen ist einzigartig. Denn selbst in Lead-Spots gibt er der Musik noch Halt und Struktur.”
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spielte mit Milt Jackson, Lionel Hampton, Art Farmer, Conte Condoli, Herb Ellis, Bill Watrous, Mundell Lowe, George Cables, Billy Higgins, Billy Hart, Richie Cole, Paul Horn, Tom Harrrell, Don Thompson, Dave Liebman, David Friesen und vielen anderen.
Er begann seine erfolgreiche Karriere in den frühen 1970er Jahren mit Unterricht bei dem Gitarristen Linc Chamberland und dem Pianisten John Mehegan. Beide Musiker waren wertvolle Mentoren für John und ermöglichten ihm, mit ihnen zu spielen, als er in seiner Entwicklung voranschritt. Einige Jahre später lernte er in New York City den Bassisten David Friesen kennen, und die beiden bildeten ein Duo, das sieben Jahre lang Aufnahmen machte und auf Tournee ging, mit Auftritten in den USA, Kanada, Europa und Australien. 1983 unternahmen John und David zusammen mit dem Flötisten Paul Horn und Pauls Sohn Robin am Schlagzeug eine historische Tournee durch die Sowjetunion. Dies war das erste Mal seit vierzig Jahren, dass eine amerikanische Jazzgruppe zu öffentlichen Auftritten in Russland eingeladen wurde. In den Jahren 1993, 1995, 1998 und 2012 kehrte John nach Russland zurück und spielte in zahlreichen Städten. John tourt weiterhin, nimmt Platten auf und unterrichtet international. Er war Artist-in-Residence an Schulen in Deutschland, Indonesien, Argentinien sowie in den Vereinigten Staaten und Kanada. Er war 1991 stellvertretender Direktor und Interpret des PDX Jazz Summit des öffentlichen Rundfunks von Oregon.
Mit dem Bassisten David Friesen entstanden die Soundtracks zu zwei für den Oscar nominierten Kurzfilmen.
„Through the Listening Glass“ mit David Friesen wurde vom Los Angeles Examiner unter die ‚Zehn besten Jazz-Alben des Jahrzehnts‘ gewählt.
geboren in Würzburg, begann seine Musikerlaufbahn 1973 in der Kult-Krautrockband „Missus Beastly“. Mit dieser auch schon vom Jazz beeinflussten Band hatte alles begonnen, bevor er mit Musiker*innen um die Welt reiste, die ihn vor allem für seinen sehr individuellen Stil schätzten – darunter als erstes der Pianist Joachim Kühn, der ihn in seine Band holte, dann Toto Blanke, Trilok Gurtu, Charlie Mariano, Biréli Lagrène, John Taylor, Tomasz Stańko, Toots Thielemans, Stu Goldberg.
Er war Initiator von Projekten wie “Jazz meets Tango”, ein Trio mit Juan José Mosalini am Bandoneon, von “Family of Percussion meets Bass-Strings”, 3 Percussionisten plus 3 Bassisten mit Peter Giger, Tom Nicholas und Dom Um Romão sowie Vitold Rek und Jürgen Wuchner, vom Trio Space Table mit Marcio Doctor, vom Trio mit Billy Cobham und Juraj Galan (“Cargo”), vom Trio Dömling-Wagner-Rizzo mit den italienischen Tamburello-Spieler Carlo Rizzo und er spielte mit Ali Neander im “Fifty Fingers Acoustic Orchestra”. Schon 1993 gab Norbert Dömling auch Solo-Konzerte mit E-Bass und Loop-Delay, was zu dieser Zeit ein Novum war.
Aktuelle Projekte sind vor allem das Duo Stephanie Wagner & Norbert Dömling mit Flöte und Kontrabass und das Duo Martin Wagner & Norbert Dömling mit Akkordeon und E-Bass. Beide Duos konnten uns schon bei Agora erfreuen. Brandneu ist das Quintett “Norbert Dömling’s Flying Spices” mit Tony Lakatos am Saxophon, Stephanie Wagner an den Flöten, Manuel Seng am Piano, Andreas Neubauer am Schlagzeug und ihm selbst am Kontrabass und als Komponist der Stücke.
Darüber hinaus gibt es die Zusammenarbeit mit Saxophonist Eric Plandé aus Frankreich und dem Pianisten Bob Degen.
2023 erhielt er den Darmstädter Musikpreis für herausragende musikalische Leistungen.
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